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Filmaufbau - Wir Wunderkinder

FILMDATEN

Buch: Heinz Pauck, Günter Neumann – nach dem Roman von Hugo Hartung

Regie: Kurt Hoffmann

Regieassistenz: Wolfgang Kühnlenz, Manfred Kercher

Kamera: Richard Angst

Kamera-Assistenz: Alfred Westphal, Kurt Pfändler

Schnitt: Hilwa von Boro

Ton: Walter Rühland

Musik: Franz Grothe

Darsteller: Hansjörg Felmy (Hans Boeckel), Robert Graf (Bruno Tiches), Wera Frydtberg (Vera von Lieven), Johanna von Koczian (Kirsten Hansen/Kirsten Boeckel), Elisabeth Flickenschildt (Frau Meisegeier), Ingrid Pan (Doddy Meisegeier), Ingrid van Bergen (Evelyne Meisegeier/Evelyne Tiches), Jürgen Goslar (Schally Meisegeier), Tatjana Sais (Frau Häfling), Liesl Karlstadt (Frau Roselieb), Michl Lang (Herr Roselieb), Wolfgang Neuss (Erklärer), Wolfgang Müller (Hugo), Peter Lühr (Chefredakteur), Hans Leibelt (Herr Lüttjensee), Lina Carstens (Bäuerin Vette), Pinkas Braun (Siegfried Stein), Ernst Schlott (Dr. Sinsberg), Ralf Wolter („letzter Mann“), Horst Tappert (Lehrer Schindler), Franz Fröhlich (Obsthändler), Ludwig Schmidt-Wildy (alter Herr), Karl Lieffen (Obmann Wehackel), Otto Brüggemann (Dr. Engler), Helmut Rudolph (Baron von Lieven), Helmut Brasch (Herr Untermüller), Karen Marie Löwert (Frau Hansen), Emil Hass-Christensen (Herr Hansen), Michael Burk, Rainer Penkert und Fritz Korn (Studenten-Kabarettisten)

Uraufführung: 28. Oktober 1958 in München, Sendlinger Tor-Lichtspiele

 

HINTERGRUND

Nach einer selbstauferlegten einjährigen Produktionspause konnte die Filmaufbau GmbH Göttingen mit dem Gewinn aus der Verfilmung des Films „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ ihre Produktionstätigkeit mit der Verfilmung des Romans „Wir Wunderkinder“ von Hugo Hartung wieder aufnehmen. Der Film war eine Auftragsproduktion der Filmaufbau GmbH für den Constantin Filmverleih. Dadurch trug die Filmaufbau GmbH kein eigenes Risiko, da ihr die Handlungsunkosten erstattet wurden. Die Gewinnbeteiligung war allerdings dementsprechend gering. Nach der Uraufführung am 28.10.1958 entwickelte sich der Film zu einem grossen kommerziellen Erfolg im In- und Ausland. Er erhielt den Bundesfilmpreis 1959 und Auszeichnungen auf den Filmfestspielen in Moskau und Acapulco. Zudem wurde der Drehbuchautor Kurt Hoffman mit dem „Golden Globe“ ausgezeichnet. Von der damaligen Tages- und Fachpresse wurde der Film zumeist positiv kritisiert. Nur die allzu oberflächliche Darstellung der geschichtlichen Hintergründe wurde bemängelt, da sie z.B. den Nationalsozialismus als eine Art „Betriebsunfall“ erscheinen ließ.

 

INHALT

Der Film erzählt die Geschichte von Hans Boeckel und seinem Mitschüler Bruno Tiches über einen Zeitraum von vierzig Jahren, von der Ära Wilhelms II. bis in die Wirtschaftswunderzeit nach dem 2. Weltkrieg. Die verbindende Rahmenhandlung wird dabei von einem „Erklärer“ und einem ihn begleitenden Klavierspieler gestellt. Schon während der gemeinsamen Schulzeit beweist Bruno Talent, sich nach den Zeichen der Zeit zu richten. Während Hans studiert und sich in Vera verliebt, beginnt Bruno mit den Nationalsozialisten zu sympathisieren und tritt der NSDAP bei. Hans und Vera verloben sich, doch dann erkrankt Vera und muss in ein Sanatorium. Kurze Zeit später lernt Hans auf einer Faschingsfeier eine dänische Austauschstudentin namens Kirsten kennen. Hans ist Vera jedoch treu. Als Vera wieder gesund ist, machen sie und Hans Urlaub in Italien. Dabei stellen sie fest, dass nicht mehr zusammenpassen und trennen sich. Durch Bruno verliert Hans kurz darauf seine Arbeit bei einer Tageszeitung. So findet ihn Kirsten, die zwischenzeitlich nach Hause zurückgegangen war, bei ihrer Rückkehr in einer Buchhandlung, wo er Bücher in Kisten packt. Sie nimmt ihn nach Dänemark mit, wo sie heiraten. Kurz nach Kriegsende treffen sich Bruno und Hans wieder. Bruno, der sich als Schwarzmarkthändler betätigt, geht es wieder gut, Hans lebt mit Kirsten und ihren zwei Kindern zur Untermiete in einem kleinen Zimmer auf dem Land. Ein paar Jahre später, während des Wirtschaftswunders, schreibt Hans für die Zeitung, bei der er arbeitet, einen Artikel über die Vergangenheit von Bruno, der inzwischen unter anderem Namen wieder Karriere gemacht hat. Bruno beschwert sich daraufhin persönlich bei Hans‘ Vorgesetztem, der Hans hinzuruft. Hans lässt sich jedoch von Bruno nicht mehr einschüchtern und verweigert die verlangte Gegendarstellung. Vor lauter Wut übersieht Bruno nach seinem Abgang daraufhin ein Warnschild am Aufzug und stürzt in den Schacht.